Hubert Struycken und sein Monochord

Wer kann sich das heute noch vorstellen: eine Audiometrie ohne elektrischen Tongenerator, ohne digitale  Elektronik, ohne Computer. Um 1900 zog der HNO-Arzt seine Taschenuhr heraus, pfiff auf einer Galtonpfeife oder nutzte ab 1910 als modernste Errungenschaft das Monochord des Holländers Hubert Johann Leonard Struycken (1869-1950). Dann zückte er den Geigenbogen und prüfte die Hörfähigkeit des…

„Hilfe, es blutet!“ – Aus der Geschichte der Blutstillung.

„Jede Blutung steht von alleine“, diese angebliche Chirurgenweisheit wurde zu keiner Zeit beachtet, weder von Laien noch von Ärzten. Denn jede Blutung „schreit“ nach sofortiger Hilfe und die Techniken einer provisorischen Blutstillung werden auch Laien in Erste-Hilfe-Kursen beigebracht. Die eingangs zitierte Chirurgenweisheit stimmt erfreulicherweise aber relativ oft. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2015;45: 52.

Die ideelle Bedeutung des Instrumentariums für den Arzt

Wie stolz waren viele Medizinstudenten nach dem Physikum, als sie von einer großen pharmazeutischen Firma für das weitere klinische Studium einen Reflexhammer und ein Stethoskop geschenkt bekamen. Ideell waren sie plötzlich zu „richtigen Ärzten“ geworden – versehen mit dem „richtigen Handwerkszeug“ und mit einem gestärkten weißen Kittel. Nun gehörten sie zu dem erträumten Berufsstand. Das…

Von Wattestäbchen und Ohrlöffelchen

Es scheint das Schicksal des niedergelassenen HNO-Arztes zu sein: wie ein Bergmann tagtäglich in den feuchtwarmen und dunklen Gehörgängen nach den „Cerumen-Nuggets“ zu graben, um das Haus abzubezahlen, die Familie zu ernähren und den Kindern den Klavierunterricht zu ermöglichen. Früher war die Cerumen-Entfernung keine ärztliche Aufgabe. Und besonders im asiatischen Raum ist die Selbstbehandlung oder…

Die Crux mit dem Reflux

„Ich hab einen Kloß im Hals.“ „Das Wasser steht mir bis zum Hals.“  „Mir hat es die Stimme verschlagen.“ Bei diesen Beschwerden drängt sich schnell die Diagnose „Globusgefühl“ auf. Da viele psychosomatische Symptome in Sprichwörtern Einzug gehalten haben, bieten  derartige Aussagen auch einen guten Ansatzpunkt, um nach möglichen Auslösern zu suchen. Aber steckt hinter jedem…

Ludwig Türck – der Mann, der immer zu spät kam

Bei guter Beleuchtung und einfachen anatomischen Verhältnissen kann man in den Gehörgang ohne Hilfsmittel gerade hineinschauen. Will man den Kehlkopf untersuchen, muss man um die Ecke schauen – was nur mit einem Spiegel funktioniert. Die Erfindung des Kehlkopfspiegels und die genauen Anleitungen zu seinem Gebrauch verdanken wir dem Wiener Neurologen Ludwig Türck. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2015;…

Der Tubenkatheterismus

Es scheint fast so, als erschöpfte sich ein Großteil der praktischen und wissenschaftlichen Tätigkeit der HNO Ärzte vor 150 Jahren mit den  Problemen des Tubenkatheterismus. Liest man die damaligen Veröffentlichungen, ging es vor allem darum, die jungen Ohrenärzte in die Kunst dieser Therapieform einzuführen. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2015; 45: 53.

Adieu Stirnreflektor

Seit dem Altertum sind Äskulapstab und -schlange, Salbenbüchse und Harnschauglas Attribute des ärztlichen Berufsstandes. In den Karikaturen der jüngeren Zeit finden sich Spritze, Stethoskop und natürlich der Stirnreflektor, der allerdings langsam aus der HNO-Diagnostik verdrängt wird. Schon jetzt gibt es zahlreiche junge HNO-Ärzte, die mit dem klassischen Stirnreflektor nicht mehr umgehen können. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2015;…

Vom Schwertschlucken zum Schlauchschlucken

Vor 100 Jahren bedeutete ein festsitzender Fremdkörper in der Speiseröhre oft den sicheren Tod. Die einzige Therapie bestand darin, mit fragwürdigen Mitteln Erbrechen zu provozieren oder man stopfte weiche Weidenäste in die Speiseröhre, um den Fremdkörper wenigstens zum Magen durchzuschieben. Heute sind Endoskopie und minimalinvasive Eingriff e aus keiner Fachdisziplin mehr wegzudenken. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2014;…

Vom Sezieren zum Operieren

„Ärzte ohne Anatomie gleichen den Maulwürfen. Sie arbeiten im Dunkeln und ihrer Hände Tagwerk sind Erdhügel“, so der Heidelberger Anatom Prof. Friedrich Tiedemann (1781–1861), zitiert nach Voss-Herrlinger. Und in der Tat ist das Erlernen und „Begreifen“ der menschlichen Anatomie von unschätzbarem Wert nicht nur für die Chirurgie, sondern für das ärztliche Handeln schlechthin. Quellenangabe: HNO-Nachrichten…

Undank ist der Welten Lohn

Der Kranich aus Aesops Fabel „Der Wolf und der Kranich“ stand in der Geschichte der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde schon oft Pate für eine symbolhafte Darstellung des HNO-Arzt-Berufs. Die momentane gesundheitspolitische Situation verleiht dieser Interpretation neue Aktualität. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2014; 44: 48.

Too good to be forgotten 7

Im siebten und letzten Teil unserer Serie zu den bekannten Namensgebern historischer HNO-Instrumente lesen Sie interessante Fakten  unter anderem über Hermann Krause, Markus Hajek und Carl von Eicken. Quellenangabe: HNO-Nachrichten 2014; 44: 48.